1838
Am 6. Februar gründet der aus Dresden stammende Kaufmann Gerhardt Friedrich Thode gemeinsam mit dem Chemnitzer Apotheker Wilhelm Eduard Michael auf einem Gelände im Hainsberger Weißeritzbogen die "Thode & Michael Papierfabrik in Hainsberg"
1842
gilt als das erste Produktionsjahr der Papierfabrik. 60 Belegschaftsangehörige liefern 77.000 kg "feines Papier".
1844
übernehmen Thode's Söhne Friedrich Edmund und Robert Wilhelm die technische und die kaufmännische Leitung der Fabrik.
1851
wird eine zweite Papiermaschine errichtet
1856
zum 1. Januar verkaufen die Inhaber die Firma an die Allgemeine Deutsche Creditanstalt in Leipzig, die das Unternehmen zum 1. Juli in eine Aktiengesellschaft mit der Firma "Thode'sche Papierfabrik zu Hainsberg" umwandelt.
1858
produziert die Fabrik … "mit 550 Arbeitern 3.052.298 Pfund sächsisches Gewicht Papier im Werte von 416.690 Thlrn. 14 Ngr. 1 Pf." (Album der Sächsischen Industrie 1858)
1859
wird eine dritte Papiermaschine aufgebaut, eine Donkinmaschine mit 82 Zoll englischer Siebbreite
1863
folgt eine vierte Papiermaschine mit 60 Zoll Arbeitsbreite zur Herstellung von Seidenpapieren
1865
entsteht in Hainsberg eine der ersten sächsischen Gasanstalten mit 3 Öfen und 8 Retorten
1868
wird die Holzschleiferei "Rabenauer Mühle" an die Fabrik angegliedert
1869
wird die eigene Rohstoffherstellung durch den Bau einer der ersten deutschen Strohstofffabriken ergänzt
1874
geht die fünfte Papiermaschine in Dienst
1890
wird eine der älteren Papiermaschine durch eine neue Papiermaschine für Rotationsdruckpapiere ersetzt. Die Hainsberger Papierfabrik wird auf "feine und mittelfeine Qualitäten" spezialisiert
1897
verpachtet die Hainsberger Papierfabrik das Eis auf ihren beiden Teichanlagen "für 1400 RM und ein Brückengeld von 80 RM" an die Dresdner Felsenkellerbrauerei
1901
werden die Strohstoffabrik und die erst 1890 gebaute Rotationsdruckpapiermaschine stillgelegt
1913
entsteht eine neue Bleicherei
1914
werden die Papiermaschinen 1 und 2 für die Produktion von Spinnpapieren, die anschließend zu Holzfaser- und Cellulosegarnen versponnen wurden, umgebaut
1921
erhält die Fabrik ein neues Kesselhaus mit einem 75 m hohen Schornstein und einer elektrischen Kraftzentrale
1923
wird in einem neuen Gebäude durch die Firma Füllner eine neue, schnell laufende und 265 cm breite Papiermaschine errichtet einschließlich eines kompletten Kollergang- und Holländersaales
1928
geht eine 750-PS-Gegendruck-Dampfturbine in Betrieb
1936
wird die Papier- und Kartonfabrik Köttewitz, die zwei Papiermaschinen betreibt, Hainsberg angegliedert
1937
kommt die Papierfabrik Gröba bei Riesa hinzu
1945
wird die Produktion in Hainsberg am 6. Mai eingestellt, jedoch bereits am 15. Mai mit einer Papiermaschine wieder aufgenommen. Das erste Papier übernimmt eine Gruppe sowjetischer Offiziere, um den Druck der "Täglichen Rundschau" in Dresden zu organisieren; am 9. Juni wird die Fabrik der sowjetischen Militäradministration unterstellt, die Firma "Thode'sche Papierfabrik Hainsberg" und die Rechtsform Aktiengesellschaft blieben bestehen; die "Tägliche Rundschau" fungierte mit einem Aktienanteil von 67% als Hauptaktionär
1952
am 30. Juni wird die Aktiengesellschaft aufgelöst, die Papierfabrik wird am 1. Oktober von der Zentralen Druckerei-, Einkaufs- und Revisionsgesellschaft mbH (Zentrag) übernommen. Die Direktoren Carl Vogel (techn.) und Kurt Kliem (kfm.), die seit 1945 die Geschicke der Fabrik geleitet hatten, werden Ende September entlassen
1959
wird die 1923 errichtete PM 4 umgebaut
1964
geht ein neues Kraftwerk in Betrieb
1970
erhält die PM 4 eine Bill-Blade-Streichanlage
1973
wird in Hainsberg "aus Mangel an Rohstoffen" erstmals Altpapier eingesetzt
1979
wird der VEB Papierfabrik Hainsberg ein Betrieb des zum 1. Januar gegründeten Kombinates Zellstoff und Papier in Heidenau
1981
werden die Papierfabriken Nossen und Technitz mit zusammen 3 Papiermaschinen Hainsberg angegliedert.
1985
am 12. Juli wird eine neue Papiermaschine - die heutige PM 5 - in den Dauerbetrieb übernommen; die Papiermaschinen 1 und 3 werden stillgelegt
1990
nachdem die Volkskammer der DDR für die künftigen ostdeutschen Bundesländer den Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland beschlossen hat, erfolgt zum 1. Juli die Gründung der Papierfabrik Hainsberg GmbH; als alleiniger Gesellschafter fungiert die gleichfalls neu gegründete Dresden Papier AG
1991
beginnt die strategische Ausrichtung der Fabrik auf die Herstellung grafischer Recyclingpapiere
1994
wird der Aufbau der Altpapieraufbereitungsanlage einschließlich einer Deinkingflotations- und Bleichanlage abgeschlossen, die PM 4 wird stillgelegt
2000
verkauft die Dresden Papier AG die Fabrik an die Golzern Holding GmbH
2001
werden fast 7 Mio. € in den Umbau der Papiermaschine und eine biologische Abwasserkläranlage investiert
2002
in den Nachmittagsstunden des 12. August überflutet die Weißeritz mit unwiderstehlicher Kraft die Fabrik und die Stadt Freital. Es gelingt, die Fabrik ab dem 9. Oktober schrittweise wieder in Betrieb zu nehmen
2005
gehen eine neue Rollenschneidemaschine und eine neue Stärkeaufbereitungsanlage in Betrieb, die PM 5 erhält eine Haube mit Wärmerückgewinnungsanlage
2009
wird eine Kleinformatanlage aufgebaut und zur Ausrüstung von Kopierpapieren in Betrieb genommen
2010
übernimmt die Hoya Papier GmbH die Papierfabrik Hainsberg GmbH als Mehrheitsanteilseigner; kurz vor Jahresende wird ein neues Fertigwarenlager in Betrieb genommen
2011
übernimmt ein neues braunkohlenstaubgefeuertes Kraftwerk die Dampf- und einen Teil der Stromversorgung der Papierfabrik
2012
wird ein neuer Querschneider zur Herstellung von Formatdruckpapieren in Betrieb genommen.
2016
wird das Papiermaschinengebäude nach einer 2015 eingetretenen Havarie im Bereich der Hallendecke bei laufender Produktion grundlegend baulich saniert und mit neuen, leistungsfähigen Krananlagen ausgestattet
2019
werden in Hainsberg erstmals auch spezielle Verpackungspapiere hergestellt
2023
bietet das Unternehmen seine Recyclingdruckpapiere auch als Volumenpapiere unter dem Label Lettura®Bulk an